Neues vom NABU-Naturschutzzentrum Federsee
 
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Foto: Federseekanal
 
Aktuelles vom Federsee
Winterzeit & Jahreswechsel 2025/26
 
 
Lieber Naturfreund, liebe Naturfreundin,
 
während die letzten Durchzügler wie Kraniche oder verschiedene Watvögel den Federsee als Station bei der Durchreise nutzen, sind bereits Vertreter typischer Wintergäste eingetroffen: die ersten Kornweihen, Rohrdommeln, Gänsesäger und diverse Entenarten. Sie verbringen den Winter am Federsee - zumindest solange, bis der See vollständig zufriert oder eine hohe Schneedecke liegt. 

Mit Beginn der kalten Jahreszeit bieten wir den Gästen unserer Donnerstags-Führungen zum Federsee im Anschluss wieder kostenlos Heißgetränke an. Im November und Dezember starten sie jeweils Donnerstags um 15 Uhr am NABU-Zentrum. Nutzen Sie die Gelegenheit, mit dem NABU-Fernrohr weit entfernte Wasservögel ganz nah heranzuholen! 

Für Vereine und Gruppen, die aktuell ihr Jahresprogramm 2026 festzurren, bieten wir mit verschiedenen Führungen durchs Federseemoor ein Ausflugsziel, das "zu jeder Jahreszeit funktioniert". Infos und Terminvereinbarung bei Sonia Müller: 07582/1778-1.

Die nächste Ausgabe unseres Newsletters folgt im neuen Jahr. Wir wünschen Ihnen schöne Spätherbsttage, zur Vorweihnachtszeit etwas Muße zur Entspannung und für den Jahreswechsel alles Gute. 

 
Mit freundlichen Grüßen
 
Foto: NABU/Anette Marquardt
Kerstin Beck
Öffentlichkeitsarbeit & Umweltbildung
 
Dr. Katrin Fritzsch
Leiterin des NABU-Zentrums Federsee
 
 
Beobachtungstipps
 
 
Naturbeobachtung im November und Dezember
 
Jetzt lohnt es sich, genau hinzuschauen
 
 
Foto:NABU/Katrin Fritzsch
 
Jetzt rasten verschiedene Wasservögel am See. Am Ufer warten Grau- und Silberreiher geduldig auf den richtigen Moment, um einen kleinen Fisch packen zu können. Auf dem See mischen sich Kormorane, Höckerschwäne mit ihrem noch nicht ausgefärbten Nachwuchs, Blässrallen und Gänsesäger unter das "Entenvolk". Wer genau hinsieht, entdeckt im Lauf der nächsten Wochen unter den bekannten Stockenten zunehmend Arten, die ihre Hauptbrutgebiete weit im Norden haben. Die Pfeifenten mit ihren hellblauen Schnäbeln gehören dazu, die rotschnäbeligen Kolbenenten und die Schellenten mit dem weißen Fleck zwischen Schnabel und Auge. 
Das Absuchen der Ufer mit einem guten Fernglas oder Fernrohr lohnt sich: Mit etwas Glück gerät eine Rohrdommel ins Blickfeld. Optisch mit den Schilfhalmen verschwimmend, hebt sie sich kaum von der Umgebung ab. Wer beim geduldigen Spähen von einem Pfiff überrascht wird, muss schnell sein, um den niedrig über den Kanal fliegenden Eisvogel noch zu entdecken.
Der Schwimmblattteppich auf dem Federsee zeigt die für den herbstlichen Absterbeprozess typischen braun-verschrumpelten Blattstellen.
Im Schilf sieht man vormittags noch die letzten kleinen Bartmeisenschwärme, bevor sie sich wieder unauffällig im Schilf verteilen.
Die ersten Kornweihen wurden bereits gesichtet: Diese hauptsächlich in Nordeuropa brütende Vogelart ist meist über den ganzen Winter im Federseegebiet zu beobachten. 


 
 
Wintergoldhähnchen: Wuseliger Winzling
Beobachtungstipp im winterlichen Moorwald Staudacher
Foto: Herbstnebel am Federsee
Foto: Oscar Klose
Im Banngebiet Staudacher fallen jetzt kleine, agile Singvögel auf, die geschickt in den Zweigspitzen umherturnen: Wintergoldhähnchen. Nur 5 Gramm "schwer", suchen sie dort nach Springschwänzen, Blattläusen und anderen Insekten. Dabei sind sie eigentlich permanent auf der Suche - braucht so ein kleiner Organismus doch  täglich fast das eigene Gewicht an Nahrung.

 
 
Schilfsamen: Guter Wintersnack 
Nahrungsquelle für Bartmeisen
Raureif auf Schilfsamen
Foto: NABU/Klaus Mendla
Im Winter sind die Samenstände des Schilfs die wichtigste Nahrungsbasis für Bartmeisen. Rechtzeitig haben die Insektenfresser ihren Magen auf die Aufnahme harter Körnerkost umgestellt - eine erstaunliche Leistung. Die beweglichen Kletterer dabei zu beobachten, wie sie in der Grätsche die Samenstände der Schilfhalme zerpflücken, lohnt sich. Sie gehen äußerst geschickt zu Werke.
 
 
Rehe: Zwei winterliche Phänomene zu sehen
Beste Beobachtungszeit frühmorgens und abends
Reh im Winter
Foto: Frank Derer
Im Vergleich zum buschigen Winterfell der Füchse wirkt das Fell der Rehe dünn. Frieren Rehe daher im Winter? Nein. Ihre Winterhaare sind hohl, die darin eingeschlossene Luft wirkt isolierend wie bei den Hohlfasern eines guten Schlafsacks. 
Im Frühwinter sieht man übrigens scheinbar nur weibliche Tiere - das Gehörn wächst erst im Spätwinter nach.
 
 
Was bedeuten die fluffigen "Mützen" der Rohrkolben?
Blütenstände entwickeln Samenhaare
Störche am Federsee
Foto: NABU/Helge May (li); Hubertus Schwarzentraub (re)
Wo das Schilf lückig ist, entdeckt man einzelne Rohrkolben. Sie haben im Sommer geblüht: Im unteren, pelzartig-braunen Bereich des Blütenstands sitzen die weiblichen Blüten, im oberen Bereich die männlichen. Nach der Bestäubung quellen dichte helle Samenhaare aus dem Fruchtstand hervor, die bei der Verbreitung durch Wind helfen. Sie verleihen dem Kolben ein plüschiges Aussehen.

 
 
Zaunkönige wandern jetzt ins Schilf ein 
Das Federseeschilf ist auch Winterquartier
Zaunkönig
Foto: Tom Dove
Der Schilfgürtel um den Federsee erfüllt ganzjährig eine wichtige Funktion als geschützter Lebensraum. Er wird im Sommer von spezialisierten Schilfvögeln wie Rohrsängern genutzt, ist jedoch auch Winterquartier für Arten, die im Sommer in anderen Lebensräumen anzutreffen sind. Wer genau hinschaut, entdeckt im Winter im Gewirr der Schilfstängel Zaunkönige.
 
 
Mehr aktuelle Tipps zur Naturbeobachtung
 
 
Naturschutz
 
 
Mähen für den Argusbläuling
Gehölzentnahme schafft offene Flächen
Landschaftspflege im Federseemoor
Foto:NABU/Maike Notter
Über den Winter führt das NABU-Team die Gehölzentnahme auf einer Fläche am westlichen Rand des Naturschutzgebiets Federsee fort. Die Öffnung unterstützt unter anderem den Argusbläuling, einen besonders hübschen Vertreter der Schmetterlingsgruppe der Bläulinge. 
 
 

Kleintiere leben lassen, weniger aufräumen

Rund um das NABU-Zentrum macht das Zentrumsteam im Spätherbst keinesfalls Tabula rasa mit den vertrockneten Pflanzen. Denn in den Stängeln lebt es. Hier überwintern Eier, Larven und Puppen von Kleintieren. 

Das Zentrum empfiehlt, den für herbstliche Gartenarbeiten eingeplanten Samstag stattdessen gemütlich mit einem Naturspaziergang zu verbringen.  


 
 

Renaturierung des Betzenweiler Riedes 

Was tut sich im Projekt des Regierungspräsidiums Tübingen, die ausgetrockneten Moorwiesen zwischen Moosburg und Betzenweiler im westlichen Teil des Federseeriedes zu revitalisieren?
Hier geht es zur Projektseite

 
 
Grabenräumung begleitet 
Teichmuscheln und Fische zurückgesetzt
Teichmuschel
Foto: NABU/Johanna Hofius
Ende Oktober wurden die letzten Gräben im Federseemoor geräumt. Um Teichmuscheln und Fische wie den Schlammpeitzger nicht zu gefährden, folgen die Gemeinden Bad Buchau und Alleshausen lobenswerterweise in ihrem Einflussbereich den Empfehlungen des NABU-Zentrums. Das NABU-Team hat die Räumungsarbeiten teilweise begleitet und Tiere wieder zurückgesetzt.
 
 
Service für Gäste
 
 

Kostenlose Heißgetränke für Führungsgäste 

"Und jetzt einen schönen heißen Tee!" heißt es ab November nach unseren öffentlichen Federsee-Touren - für Führungsgäste im Preis inbegriffen. 
zu unseren Öffnungszeiten
zu unseren öffentlichen Veranstaltungen
 
 
Entspannung in der Federseenatur verschenken
Führungsgutscheine im Zentrum erhältlich
NABU-Führung im Wackelwald

Außergewöhnlich, sinnvoll & nachhaltig: zu Weihnachten informative und erlebnisreiche Entspannung in der Federseenatur verschenken. Im Zentrum erhalten Sie Verschenk-Gutscheine für exklusive Führungen: zu unseren Öffnungszeiten

 
 

Winterpause 20.12. - 6.1.2026

Kein Winterschlaf bis zum Frühjahr, sondern nur Winterruhe: Wir ziehen uns vom 20.12. bis 6.1.2026 in die Winterruhe zurück und sind ab dem 7.1.2026 wieder zurück.
 
 
Umweltbildung
 
 

Themenführungen im Winter

Bei unseren nächsten Themenführungen haben wir folgende Spezialthemen:
Do, 6.11.2025 - 15 Uhr: "Nebel über dem Moor"
Do, 4.12.2025 - 15 Uhr: "Natur im Winterschlaf"
Do, 8.1.2026 - 15 Uhr: "Das Moor im Winter"
Treffpunkt ist jeweils am NABU-Zentrum, die Führungen starten nach einer kurzen Einführung im Zentrum.
 
 
Sonstiges
 
 
Freiwilligenprojekte leben weiter
 
Jede Freiwilligen-Generation inspiriert uns
 
FÖJ baut Hummelkasten
 
Foto: NABU/Joshua Glaser
Jede unserer Freiwiligen-Generation lebt in ihren Jahresprojekten weiter. Bei uns erhält jede*r BFD/FÖJ die Möglichkeit, sich über das gesamte Freiwilligenjahr mit einem Herzensprojekt zu beschäftigen. Ronja aus der Generation 2024/25 hat mit dem Bau eines speziellen Kastens Hummeln rund ums NABU-Zentrum gefördert, Jakob hat die Abläufe unserer wöchentlichen Ableserunde der etwa 120 im Ried verteilten Wassermessstellen verbessert und Svea war an der Entwicklung eines Oberstufenprojekts zur Bedeutung der Moore beim Klimaschutz beteiligt. Danke für eure tollen Ideen!
 
 
 

Zentrums-Delegation bei der Moorpädagogik-Fachtagung in Hamburg

Fachlicher Input und fruchtbarer kollegialer Austausch unter Moorpädagog*innen: Bei der von der Loki-Schmidt-Stiftung organisierten Moorpädagogik-Fachtagung vom 10.-12.Oktober in Hamburg war das NABU-Zentrum mit zwei Mitarbeiterinnen vertreten.
 
 
 

Federsee im SWR-TV

Am 22.10.2025 hat die SWR-Landesschau über die Vogelwelt am Federsee berichtet. Mehr
 
 
 
20 neue NABU-Naturführende für B-W 
Ausbildung im einmaligen Ambiente der Federseenatur
NABU-Naturführenden-Ausbildung 2025
Foto: NABU/Klaus Mendla

Mit dem Kurs für angehende NABU-Naturführende ging im Oktober ein besonderes Ausbildungsangebot zu Ende. In Kooperation mit der NABU-Umweltwerkstatt aus der Wetterau (Hessen) lernten 20 Teilnehmende, wie sie Naturführungen lebendig und professionell gestalten können. Die Kurswochenenden fanden am Federsee statt. Nun werden die Absolvent*innen an verschiedenen Stellen in B-W - auch am Federsee -  NABU-Führungen leiten. 

 
 
 

Save the date: Landes- und bundesweite Aktionen des NABU

Eine Art Familientreffen unter NABU- und BUND-Aktiven sind die jährlich immer Anfang Januar am Bodensee stattfindenden Naturschutztage, in 2026 ausgerichtet vom BUND. Mehr Infos:
Deutschlands größte vogelkundliche Mitmach-Aktion ist die "Stunde der Wintervögel, ebenfalls Anfang Januar. Mehr Infos:
 
 
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NABU-Naturschutzzentrum Federsee
Federseeweg 6
88422 Bad Buchau
Telefon 0 75 82-15 66
info@NABU-Federsee.de
www.NABU-Federsee.de
 
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