Neues vom NABU-Naturschutzzentrum Federsee
 
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Foto: NABU/Jost Einstein
 
Aktuelles vom Federsee
Mai + Juni 2025
 
 
Lieber Naturfreund, liebe Naturfreundin,
 
im Mai und Juni blühen auf den Moorwiesen rund um den Federsee faszinierende Feuchtwiesenpflanzen. Schmetterlinge, Heuschrecken, Käfer und viele interessante Insekten finden ein reiches Angebot an Nahrungspflanzen. 
Auch ein Spaziergang über den Federseesteg lohnt sich jetzt mehr denn je, denn man kann von der Plattform am Ende des Federseestegs direkt auf das verlagerte Brutfloß schauen - es wird von Flussseeschwalben und Lachmöwen gemeinsam genutzt.

Tipps für Ihren Trip können Sie vorab in unserer Homepage nachlesen - oder zu unseren Öffnungszeiten ins Naturschutzzentrum kommen. 

Wer Natur lieber mit Gleichgesinnten erleben möchte, und noch dazu von Insiderwisen profitieren möchte, ist bei unseren Führungen richtig. Von B wie Biberpirsch bis W wie Wackelwaldtour findet jeder naturverbundene Mensch etwas Passendes. Herzlich willkommen!
 
Mit freundlichen Grüßen
 
Foto: NABU/Anette Marquardt
Kerstin Wernicke
Öffentlichkeitsarbeit & Umweltbildung
 
Dr. Katrin Fritzsch
Leiterin des NABU-Zentrums Federsee
 
 
Beobachtungstipps
 
 
Naturbeobachtung im Mai und Juni
 
Artenvielfalt + Wetterwechsel = faszinierendes Spektakel im Moor

 
Gewitterwolken über den Federseemoor
 
Foto:NABU/Kerstin Wernicke
 
Im Mai sind die meisten Pflanzen und Tiere mit der Fortpflanzung beschäftigt. Die Jungen der Blässhühner, Graugänse und Höckerschwäne schlüpfen im Lauf des Monats. Die Schwanenpaare haben das Seeufer unter sich aufgeteilt und verjagen jüngere Tiere - denen dann nichts anderes übrig bleibt, als sich im See in einer Gruppe zusammenzufinden. Daher sieht man häufig eine große Zahl an Schwänen in der Seemitte.
Im Schilf singen Teichrohrsänger, Rohrammern und Rohrschwirle "um die Wette" - tatsächlich geht es für sie um Alles oder Nichts. Wer sich im Wettbewerb um ein Revier nicht behaupten kann, wird keinen Nachwuchs großziehen. Wer hätte gedacht, dass der nähmaschinenartige Reviergesang des Rohrschwirls einen so ernsten Hintergrund hat?
Die großen Greifvögel, die über dem Schilf zu sehen sind und dann plötzlich irgendwo zwischen den Halmen landen, sind Rohrweihen, die im Schilf am Boden ihr Nest haben. Das Männchen versorgt seine brütende Partnerin mit Mäusen.
Die Feuchtwiesen im Moor haben jetzt Mitte Mai vielfach einen "Gelbstich", verursacht durch die Blüten des Hahnenfußes. Zartrosa Bereiche werden durch vermehrtes Vorkommen des Wiesenknöterichs verursacht, intensiv pinke Zonen durch die Kuckuckslichtnelke. 

 
 
Wer hat da auf die Wiese gespuckt?
Seltsame Schaumballen an den Pflanzen
Foto: NABU
Foto:NABU
Die wie Spucke aussehenden kleinen Schaumansammlungen an manchen Pflanzen entlang unserer Moorwege stammen keineswegs, wie früher geglaubt, vom Kuckuck - sondern sind die selbst produzierten "Behausungen" der Schaumzikadenlarven.

 
 
Steht die Ente wirklich auf dem Wasser? 
Auf dem Präsentierteller
Foto: Erich Tomschi
Foto: Erich Tomschi
Zurzeit ist der Wasserstand im Federsee niedrig, so dass die Pfostenreste der ehemaligen Badeplattform im Federseekanal in "für Entenfüße erreichbare Tiefe" gelangen und gerne als Standpunkt genutzt werden. Liegt der Wasserspiegel knapp über den Pfosten, wirkt es, wie wenn der Wasservogel auf dem Wasser steht.
Die Badeplattform befand sich beim Aussichtsturm am Kanal. 
 
 
Ein Falke, der Insekten fängt
Faszinierendes Jagdverhalten
Foto: NABU/Klaus Mendla
Foto: NABU/Klaus Mendla
Heuschrecken, Käfer, Schmetterlinge und andere Insekten, aber auch Kleinsäuger, Eidechsen und Frösche stehen auf der Speisekarte des Rotfußfalken. Im Vergleich zum bekannten Turmfalken ist diese Falkenart kleiner und wirkt wendiger. Eine Beobachtung ist ein Glücksfall, daher bleiben gute Fotos geduldigen Fotograf*innen vorbehalten.
 
 
Das Futter wächst "fast ins Maul"
Die Moorwiesen wachsen auf
Foto: Bettina Fieber
Foto: Bettina Fieber
Die Moorwiesen wachsen jetzt kräftig auf, und in den nächsten Wochen sieht man an manchen Stellen von den Rehen nur noch die langen Ohren aus der Vegetation herausschauen. Nach dem Winter ist den Böcken das Gehörn nachgewachsen und man kann sie wieder gut von den weiblichen Tieren unterscheiden. 

 
 
Im Frühsommer beginnt die Schmetterlingszeit
Das Nektarbuffet ist eröffnet
Foto: Heinz Steinacher
Foto: NABU/Heinz Steinacher
Im Frühsommer lohnt es sich, Zeit für eine Schmetterlingsbeobachtung einzuplanen. Unser Spazierweg-Tipp: Starten Sie am Federseeparkplatz nach links Richtung Westen auf dem Martin-Obert-Weg, biegen Sie an der ersten Wegkreuzung nach rechts ab Richtung Banngebiet Staudacher und beenden Sie Ihre Route auf dem kleinen Holz-Rundsteg auf der Lichtung kurz vor Moosburg. Dort flattern viele Bäulinge.
 
 
Mehr aktuelle Tipps zur Naturbeobachtung
 
 
Naturschutz
 
 
Die Brut- und Setzzeit hat begonnen
Bitte auf den Wegen bleiben!
Foto: NABU/Kerstin Wernicke
Foto: NABU/Kerstin Wernicke
Die gefährlichste Zeit für den Nachwuchs der Wildtiere hat begonnen: Die Rehkitze sind geboren, in den Nestern der Bodenbrüter sind Eier und Jungvögel. Der Naturschutz bittet alle, die im Federseemoor spazieren gehen, auf den Wegen zu bleiben und Hunde an die Leine zu nehmen. Auch wenn der eigene Hund nicht jagt, sondern einfach nur Freude an Bewegung hat: Er wird als vermeintlicher Feind wahrgenommen und versetzt Vögel in Alarm.
 
 
Dem Moor den Blutdruck messen
Wöchentliche Überwachung der Wasserstände
Foto: NABU/Rosalie Hörmann
Foto: NABU/Rosalie Hörmann
Jede Woche kontrolliert das Team des NABU-Zentrums rund 120 im Ried verteilte Wassermessstellen. Dazu wird ein spezielles Lot in ein mit GPS eingemessenes Rohr im Moorboden hinabgelassen und die Tiefe des Wasserstandes zentimetergenau abgelesen. Wichtig ist dies beispielsweise rund um die Bodendenkmäler im Moor, die nur bei ausreichend hohen Wasserständen konserviert bleiben.
 
 
Flussseeschwalben-Brutfloß versetzt
Schutzmaßnahme ist gleichzeitig Beobachtungshighlight
Foto: NABU/Kerstin Wernicke
Foto: NABU/Kerstin Wernicke
Eines der zwei Brutflöße, die bislang weit entfernt vom Federseesteg vor der Tiefenbacher Bucht verankert lagen, wurde vom NABU-Team in die Nähe der Plattform am Ende des Federseestegs gezogen - ein Versuch, Bruten der Flussseeschwalbe zu begünstigen. Beobachtungen aus anderen Gebieten legen nahe, dass diese Art geringere Fluchtdistanzen hat als die Arten, die in den letzten Jahren vermehrt die eigentlich für die Flussseeschwalben installierten Flöße genutzt hatten: Mittelmeermöwen und Lachmöwen. Im Bild: Blick von der Plattform des Stegs.
 
 
Service für Gäste
 
 
NABU-Führungen an den Ortseingängen
Neue Hinweisschilder der Stadt Bad Buchau
Foto: NABU/Peter Beck
Foto: NABU/Peter Beck
An den Ortseingängen von Bad Buchau erfährt man quasi im Vorbeifahren schon mal "das Wichtigste": man kann an NABU-Führungen zum Federsee und in den Wackelwald teilnehmen. Herzlichen Dank an die Tourist Information Bad Buchau für diese tolle Informationsmöglichkeit - und an den Bauhof für das Auswechseln der Infotäfelchen!
 
 

Die NABU-Arbeit vor Ort bekannt machen

Die eigene Arbeitsstelle kennt jeder. Aber was bieten die anderen Einrichtungen im Ort? Ein häufiges Problem in touristischen Regionen: der berühmte "Tellerrand", über den man oft nicht hinausblickt.

Bei jährlich knapp 300.000 Übernachtungen in Bad Buchau ist es essenziell, das Know-How von Mitarbeitenden an touristischen Schlüsselstellen zu verbessern. Deshalb hat die Tourist Info eine zweiteilige Schulung organisiert, bei der sich wichtige Einrichtungen gegenseitig vorstellen: die Tourist Info Bad Buchau, das Gesundheitszentrum Federsee mit den medizinischen Leistungen, das Federseemuseum mit Museum und Freigelände - und schließlich das NABU-Zentrum mit seinen Naturerkundungsmöglichkeiten für Naturfreund*innen. 
So erfahren Patient*innen bereits beim Einchecken in ihre Reha, welche Naturerlebnisangebote des NABU sie nutzen können. 

 
 
 
Noch Sommerferien-Termine für Gruppen frei
Moorerkundung für Schulklassen, Vereinsausflüge & Kindergeburtstage
Foto: NABU/Markus Pagel
Foto: NABU/Markus Pagel
Für Gruppen haben wir noch freie Termine in unserem Buchungskalender. Wie wäre es mit einer stimmungsvollen Abendführung für Ihren Kegelclub oder einer Fledermausführung mit Bat Detectoren für die Jugendmannschaft Ihres Fußballvereins?
Beratung und Buchung bei Sonia Müller (Buchung@NABU-Federsee.de).
 
 
Umweltbildung
 
 
Für Familien: Fledermaus- und Biber-Abende
 
Besondere Events zum Start ins Wochenende - und dann ausschlafen!

 
Bild: Thomas Muth
 
Foto: Thomas Muth
Für Familien bieten wir einmal im Monat Biber-Abende sowie etwa alle 3 Wochen Fledermaus-Abende, zu denen man sich bis zum Vortag 16 Uhr anmelden kann (info@NABU-Federsee.de).
Schon mal durch eine Wärmebildkamera geschaut? Das Besondere: Wo wegen der Dunkelheit unsere Augen versagen, hilft Technik weiter, wie Untraschall-Detektor und Wärmebildkamera.

weitere Führungstermine
 
 
 
Themenführung: Feuchtwiesenblüte
Flickenteppich aus gelb, zartrosa, pink, altrosa und weiß
Foto: NABU/Jost Einstein
Foto: NABU/Jost Einstein
Im Mai und Juni blühen die Moorwiesen teilweise in bunten Farbteppichen - verursacht durch das stellenweise gehäufte Vorkommen verschiedener Moorpflanzen, je nach lokalen Nährstoffverhältnissen, Wasserstand und Bewirtschaftung. Im Bild der Aspekt, der durch das zarte Rosa des Schlangenknöterichs hervorgerufen wird.

Termin: Samstag, 7. Juni - 20 Uhr
Treffpunkt: NABU-Zentrum
 
 
 

Aktionstage biologische Vielfalt: Wir sind dabei!

Vom 15. - 25. Mai 2025 finden die nabuweiten "Aktionstage für biologische Vielfalt" in ganz Deutschland statt.
Das NABU-Zentrum ist dabei! Mit 6 spannenden Veranstaltungen zeigen wir Artenvielfalt im Federseemoor. 
Anmeldung bis Vortag 16 Uhr unter info@NABU-Federsee.de

zu unseren Veranstaltungen
zur Kampagnenseite des Bundesverbandes
 
 
 

Jeden So, 10 Uhr: Familien-Veranstaltungen

Immer Sonntags um 10 Uhr bieten wir öffentliche Familienaktionen an, jeweils mit wechselnden Themen: Mal basteln wir Nisthilfen für Wildbienen für den heimischen Garten, mal erkunden wir gemeinsam das Phänomen der wackelnden Bäume, mal beobachten wir das Familienleben der Wasservögel am Federseesteg. Treffpunkt ist immer am NABU-Zentrum Federsee.

Anmeldung bis Samstag 16 Uhr unter info@NABU-Federsee.de.

Hier geht es zu unserem Terminkalender: Öffentliche Führungen
 
 
Sonstiges
 
 

Willkommen, Evelyne

Mit Evelyne, die Umweltbildung studiert und ihr Praxissemester bei uns verbringt, haben wir eine pädagogisch versierte, tatkräftige Unterstützung. Wir freuen uns sehr.
 
 
 

14 tolle Fakten zu "ganz normalen" Insekten

Mal ehrlich, viele Menschen mögen Insekten nicht wirklich: Wespen stören beim Essen, Ameisen laufen durch die Wohnung und Fliegen nerven sowieso. Dabei wären wir ohne Insekten ziemlich aufgeschmissen.

Warum wir dank Insekten sauberes Trinkwasser haben, blind werden wenn es keine Insekten mehr gibt, oder warum Stinkefüße den Insekten viel Arbeit ersparen können - der NABU-Bundesverband hat 14 unglaubliche Fakten und ihre Erklärung zusammengetragen. Unser Tipp: Erstmal raten, dann die verblüffenden Infos lesen. Unser Respekt, liebe Insekten!

zu den Infos auf der Seite des NABU-Bundesverbandes
 
 
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NABU-Naturschutzzentrum Federsee
Federseeweg 6
88422 Bad Buchau
Telefon 0 75 82-15 66
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www.NABU-Federsee.de
 
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