Der goldene Herbst ist da! Als eine der letzten Blütenpflanzen hat der Teufelsabbiss lila Farbtupfer auf die braun werdenden Moorwiesen gesetzt. Die Pflanzen haben Samen gebildet, die den körnerfressenden überwinternden Vögeln als Nahrung dienen. Auf den Wiesen rasten Durchzügler wie beispielsweise Bekassinen. Vor allem in den Morgen- und Abendstunden kann man Rehe beim Äsen beobachten. Nebelschleier liegen über den Wiesen, die Moorbirken scheinen nur schemenhaft durch.
Der Schilfgürtel rund um den Federsee färbt sich beige - jetzt sind Feierabend-Spaziergänge auf dem Federseesteg vor der Kulisse der untergehenden Sonne besonders schön. Die ersten Zugvögel sind aus dem Röhricht bereits abgezogen, dafür wandern die ersten Überwinterer ein, wie Zaunkönige und Blaumeisen. Etwa eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang fliegen von allen Seiten größere Starenschwärme mit beeindruckenden Flugformationen heran, um gemeinsam im Schilf zu übernachten. Wasserrallen rufen in der Dämmerung.
Auf dem See finden sich immer mehr Wasservögel ein. Mitte November hat der Wasservogelzug gewöhnlich sein Maximum erreicht, und es lassen sich auch Entenarten aus Nordeuropa beobachten. Mit Glück entdeckt man Besonderheiten wie einen jagenden Fischadler oder eine gut getarnte Große Rohrdommel.
In den Moorwäldern färbt sich das Herbstlaub. Viele Zugvögel unter den Waldbewohnern sind bereits abgezogen.